Mit einer Zahnzusatzversicherung können Versicherte die Leistungen ihrer gesetzlichen Krankenversicherung für Zahnbehandlungen und ‑ersatz aufbessern.
An den meist hohen Kosten für Zahnersatz beteiligen sich die Krankenkassen mit einem Festzuschuss, der regelmäßig nur einen geringen Teil der tatsächlich anfallenden Kosten abdeckt. Personen ohne Zahnzusatzversicherung müssen daher erhebliche Zuzahlungen leisten, wollen sie nicht auf qualitativ hochwertigen Zahnersatz wie Inlays oder Implantate verzichten.
Private Zahnzusatzversicherungen decken diese Leistungslücke ab, indem sie – je nach Tarif – bis zu 100% der Kosten für Zahnbehandlung und hochwertigen Zahnersatz übernehmen. Ausgewählte Tarife bieten darüber hinaus Zusatzleistungen, wie die regelmäßige Erstattung von Prophylaxemaßnahmen, beispielsweise für die professionelle Zahnreinigung oder die Fluoridierung der Zähne.
Viele Zahnzusatzversicherungen sind laut Warentest Topangebote
Das Angebot von Zahnzusatzversicherungen wird differenzierter und immer mehr Versicherer bieten Bestleistungen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Stiftung Warentest. Die Tester verglichen die Leistungen von 110 Tarifen. Davon bekamen mit 57 Anbietern mehr als die Hälfte die Bestnoten sehr gut und gut (Stiftung Warentest Heft 05/2010).
Als Topangebote unter den 16 Testsiegern nennt die Stiftung Warentest die Zahnzusatzversicherung der Unternehmen HanseMerkur und ERGO Direkt. Auch die Produkte der Unternehmen Neckermann und Central wurden von den Testern mit sehr gut bewertet. Lediglich 21 Zahnzusatzversicherungen bekamen nur die Note ausreichend. Zu den Verlierern gehören die Angebote von Gothaer, Deutscher Ring und uniVersa. Insgesamt attestieren die Prüfer der Branche ein höheres Leistungsniveau als noch vor wenigen Jahren. Dies führen sie vor allem auf die besser an Kundenbedürfnisse angepassten Modultarife zurück.
Warentest rät bei Zahnzusatzversicherung zum präzisen Leistungsvergleich
Grundsätzlich brauchen alle gesetzlich Versicherten eine Zahnzusatzversicherung, wenn es um Zahnersatz wie etwa Kronen oder Implantate geht. Der Grund: Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zahlt nur noch die zahnmedizinische Regelversorgung und einen Festzuschuss für Zahnersatz. Überdies müssen GKV-Versicherte für die Behandlung einen Eigenanteil bezahlen. Stiftung Warentest rät Versicherten dazu, die Zahnzusatzversicherung zunächst nach der gewünschten Risikoabdeckung auszuwählen. Konkret bedeutet das: Der Kunde sollte zuerst überlegen, ob seine Versicherung nur den Eigenanteil übernehmen oder eine medizinisch hochwertigere Versorgung sicherstellen soll. Im zweiten Schritt könnten dann die Leistungen mehrerer Anbieter präzise miteinander verglichen werden.
Auf Leistungsumfang und Erstattungshöhe achten
Goldfüllung oder Amalgam, Keramik- oder Goldoberflächen, Brücke oder Implantat, beim Zahnersatz spielen medizinische und ästhetische Aspekte eine Rolle. Bei der privaten Zahnzusatzversicherung haben Kunden die Möglichkeit, einzelne Leistungen ihren Wünschen gemäß auszuwählen. Je aufwändiger und hochwertiger ein Zahnersatz sein soll, desto höher ist der Tarif. Am günstigsten ist für den Versicherten laut Warentest ein Pakettarif, der möglichst viele Leistungen umfasst. Die Tester haben jedoch zugleich herausgefunden, dass der Leistungsumfang allein kein Qualitätskriterium ist. Vielmehr kommt es auch auf die zugesagte Höhe der Erstattung an. Am besten fahren Kunden nach Einschätzung der Experten mit Policen, die anstelle einzelner Leistungen die Gesamtrechnung als Erstattungsgrundlage nehmen.
So erkennt man schlechte Tarife
Ausdrücklich warnen die Tester vor Angeboten, bei denen sich ein Versicherer nachträgliche Leistungsänderungen oder ein frühes Kündigungsrecht einräumt. Auch bei den privaten Zahnzusatzversicherungen, die von der GKV vermittelt werden, ist laut Warentest Skepsis angebracht. Statt sich vom eingeräumten Rabatt ihrer Kasse locken zu lassen, sollten Kunden lieber mehrere Zahnzusatzversicherungen vergleichen.
Finanztest: Eine gute Zahnzusatzversicherung ist meist ein lohnendes Investment
Seit Anfang 2012 flattern vielen gesetzlich Krankenversicherten neue Angebote ihrer Kassen ins Haus. Oft geht es dabei um eine Zahnversicherung. Hintergrund ist die neue private Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ), wodurch viele Zahnarztbesuche wesentlich teurer werden. Die Stiftung Warentest rät deshalb jedem gesetzlich Krankenversicherten grundsätzlich zu einer Zahnzusatzversicherung.
Bei einer typischen Behandlung wie einer Vollkrone halten sich die Mehrkosten für den Patienten noch in Grenzen, wie die Zeitschrift Finanztest ermittelte. So betragen die Mehrkosten für den Patienten seit der GOZ-Änderung 48,90 Euro (bei 2,3‑fachem Gebührensatz) bzw. 74,41 Euro (bei 3,5‑fachem Satz). Bei Legierungen mit Edelmetall oder Keramik sowie generell bei Inlays und Implantaten wird die Sache für den Patienten erheblich teurer: Die Rechnungen sind hoch (drei- bis vierstellig), die Beteiligung der Kasse ist gering. Da lohnt sich sehr oft eine Extra-Zahnversicherung.
Zahnversicherungen nach Art des Hauses
Grundsätzlich gibt es Zahnversicherungen in zwei Varianten, die sich in der Festlegung der Beiträge voneinander unterscheiden:
- Typ nach Art einer Schadenversicherung: Bei dieser Zahnversicherung steigen die Beiträge während der Laufzeit des Vertrages regelmäßig an.
- Typ nach Art einer Lebensversicherung: In diesem Fall verzichten die Anbieter darauf, die Tarife regelmäßig entsprechend dem fortschreitenden Lebensalter anzuheben. Die Tarifkalkulation beinhaltet von vorneherein Altersrückstellungen.
Kleiner Haken: Laut Finanztest ist es bei beiden Vertragsarten möglich, dass Beiträge außerplanmäßig erhöht werden. Das kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die Ausgaben für den Versicherer auf Dauer höher sind als sie kalkuliert wurden.
Zahnversicherungen sind für viele Patienten eine gute Option
Angesichts der hohen Zahnarztkosten empfiehlt Finanztest allen Patienten eine Zahnversicherung, die sich nicht auf die jeweils kostengünstigste Version bei zahnärztlichen Behandlungen beschränken möchten. Die Kassen zahlen je nach Befund einen genau definierten Festzuschuss, der für die Mindestversorgung ausreicht. Wer mehr möchte, zahlt auch mehr.
Eine Zahnzusatzversicherung sollte laut Finanztest auch dann abgeschlossen werden, wenn finanziell keine besonderen Rücklagen vorhanden sind. Es kommt vor, dass innerhalb relativ kurzer Zeit mehrere Zähne saniert werden müssen; das kann richtig ins Geld gehen.
Die Hoffnung, nach einer ungünstigen Diagnose des Zahnarztes noch schnell einen Versicherungsschutz zu erwerben, ist trügerisch: Fast alle Tarife schließen Leistungen für den Fall aus, dass der Zahnarzt bereits Schäden festgestellt hat. Dabei spielt es laut Finanztest keine Rolle, ob bereits ein Heil- und Kostenplan erstellt wurde.
Der Teufel steckt oft im Detail
Die Leistungen der von Finanztest untersuchten Zahnzusatzversicherungen variieren deutlich voneinander. Bisweilen verdoppelt der Tarif lediglich den Festzuschuss der Kasse – laut Finanztest eine ungünstige Variante, da in diesem Fall immer noch sehr hohe Kosten auf den Kunden zukommen können.
Besser ist es deshalb, wenn die Versicherung einen möglichst hohen Anteil der tatsächlichen Zahnarztrechnung erstattet. Dabei gilt es für den Kunden, vor Vertragsabschluss sehr genau hinzuschauen: Gerade bei den beliebten, aber teuren Inlays und Implantaten beschränken einige Versicherer ihre Leistungen. Manche zahlen grundsätzlich nur bis zu bestimmten Höchstgrenzen; andere Anbieter erlauben nur eine gewisse Anzahl an Implantaten – alles darüber hinaus muss der Kunde selbst zahlen.
33 von 147 getesteten Zahnversicherungen waren „sehr gut“
Angesichts drohender Zahnarztrechnungen von manchmal mehreren Tausend Euro sind die Monatsbeiträge für Zahnzusatzversicherungen erträglich. Etliche der von Finanztest mit „sehr gut“ beurteilten 33 Angebote sind für maximal 25 Euro monatlich erhältlich (Beispiel für einen 43-Jährigen). Die günstigsten, „sehr guten“ Angebote kamen im Test von HanseMerkur, Central, DKV und der HUK-Coburg.
Neben dem regelmäßigen Besuch beim Zahnarzt (mindestens einmal pro Jahr) ist eine Zahnzusatzversicherung der beste Schutz vor einer finanziellen Schieflage aufgrund einer hohen Dentisten-Rechnung. Vor dem Abschluss eines Vertrages sollte man mehrere Angebote vergleichen. Außerdem empfiehlt es sich immer, einen sachkundigen Experten hinzuzuziehen.
Öko-Test findet nur wenige sehr gute Zahnzusatzversicherungen
Bei Zahnbehandlungen verhält sich die gesetzliche Krankenversicherung eher stiefmütterlich: Die von ihr erstattete Regelversorgung deckt oft nur einen kleineren Teil der Kundenwünsche ab. Hochwertige Materialien bei Füllungen oder Zahnersatz kosten extra – oft sogar erheblich. Kein Wunder, dass sich viele Patienten nach einer guten Zahnzusatzversicherung umschauen. Ein Test gibt Aufschluss über die Qualität solcher Angebote.
Die Untersuchung der Zeitschrift Öko-Test umfasste 56 Tarifangebote – eine eher geringe Zahl angesichts etwa 160 existierender Normaltarife. Viele Unternehmen wollten offenbar am Test nicht teilnehmen – haben sie etwas zu verbergen? Möglicherweise, denn auch die untersuchten Angebote bieten oft nur wenige Leistungen für viel Geld. Oft wird Kunden etwas vorgegaukelt, was nicht vorhanden ist; unklare Formulierungen sind an der Tagesordnung. Trotz allem: Es gibt gute und empfehlenswerte Zahnzusatzversicherungen.
Zahnzusatzversicherungen: Preissteigerungen auf breiter Front
Vor dem Abschluss einer Zahnzusatzversicherung sollte der Kunde lieber zweimal hinschauen. Bereits die Preisgestaltung sorgt für viel Unmut. Manche Tarife erscheinen auf den ersten Blick recht günstig; allerdings sind bei ihnen keine Altersrückstellungen eingerechnet. Das bedeutet, dass die Beiträge im höheren Lebensalter exorbitant ansteigen können. Hier helfen nur die genauen Analysen von Ratings, die solche Lücken aufdecken.
Fakt ist auch: Die Zahnarztkosten steigen auf breiter Linie deutlich an. Seit 2012 gilt eine neue Gebührenordnung für Zahnärzte; sie sorgt dafür, dass die Kosten um bis zu 20 Prozent nach oben schnellen. Den Versicherten bleibt also nur übrig, einen möglichst leistungsstarken Vertrag zu einem noch akzeptablen Preis zu finden.
Testsieger erstatten bis 60 Prozent
Solche leistungsstarken Tarife sind allerdings dünn gesät. Bei Öko-Test erreichten nur vier Angebote den ersten Rang. Sie sind sowohl für Männer als auch für Frauen erste Wahl. Die Testsieger sind:
- CSS (Tarif CSS flexi Zahnbehandlung + Zahnersatz top),
- BBV (V.I.P. dental Prestige),
- CSS (CSS flexi Zahnbehandlung + Zahnersatz extra) und
- Allianz (740).
Die Erstattungsquote lag bei diesen vier Angeboten zwischen 49 und 56 Prozent (Männer) beziehungsweise 51 und 60 Prozent (Frauen). Die Tester legten dabei zwei Zahnreinigungen, zwei Keramikinlays, eine Goldkrone, zwei Keramikkronen, ein Implantat, zwei Kunststofffüllungen sowie eine Wurzelkanalbehandlung zugrunde – alles bezogen auf das zweite und vierte Versicherungsjahr. Dabei zahlen Männer im günstigsten Fall zwischen 25 und 30 Euro Beitrag monatlich, Frauen etwas mehr.
Zahnzusatzversicherungen: Vergleich zeigt sehr gute Ergebnisse
Für viele Verbraucher ist Zahnersatz kaum noch erschwinglich. Denn die Kassen zahlen nur geringe Festbeiträge, und der Eigenanteil geht locker in die Tausende. Da hilft nur eine Zahnzusatzversicherung. Finanztest hat einen Vergleich erstellt und festgestellt: Es gibt inzwischen viele Angebote, die sich ein glattes „Sehr gut“ verdienen.
Eine Zahnzusatzversicherung schließt die Finanzierungslücke, die bei teuren Zahnbehandlungen regelmäßig entsteht. Spitzentarife erstatten 80 bis 95 Prozent der Kosten – und das sogar bei teurem Zahnersatz. Diese Sicherheit lässt die ansehnlichen Monatsbeiträge eher verschmerzen: Bei teuren Tarifen kann die Beitragshöhe bis zu 50 Euro betragen, günstige Policen beginnen aber bereits bei rund 15 Euro (bezogen auf einen 43-jährigen Modellkunden). Versichert man sich bereits in jungen Jahren, wenn das Gebiss noch intakt ist, sind die Tarife günstiger. Außerdem ist eine eventuelle Wartezeit ohne Belang.
Wichtig für Vergleich: verschiedene Kalkulationen der Zahnzusatzversicherungen
Anbieter von Zahnzusatzversicherungen unterscheiden zwischen zwei Kalkulationsarten:
- Angebote Typ „Schadenversicherung“: Die Beiträge steigen regelmäßig an, da es keine Rückstellungen für das Alter gibt. Steigen die Ausgaben, langen die Versicherer bei den Kunden extra zu.
- Angebote Typ „Lebensversicherung“: Sie kommen seltener vor. Der Beitrag richtet sich nach dem Alter des Kunden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. Höhere Kosten im Alter werden aus Rückstellungen finanziert. Insgesamt bleiben die Beiträge also wesentlich stabiler als bei der ersten Variante.
Derzeit kann niemand sicher vorhersagen, mit welcher Variante man als Verbraucher besser fährt. Ein Trost: In beiden Tarifarten gibt es „sehr gute“ Angebote. In jedem Fall lohnt sich ein genauer Vergleich mehrerer Anbieter. Wer wenig Einkommen hat und mit geringeren Ansprüchen zufrieden ist, kann zu einer weiteren Tarifvariante greifen: Resterstattung der Regelversorgung. Da die Kasse niemals die vollen Kosten für Zahnersatz übernimmt, müssen Patienten bis zu 50 Prozent zuschießen – auch das kann ins Geld gehen. Eine entsprechende private Zusatzversicherung ist bereits für unter zehn Euro monatlich erhältlich.
Die besten Zahnzusatzversicherungen 2014
Bei den Zahnzusatzversicherungen nach Art der Schadensversicherung liegt das Angebot „Zahnschutz Exklusiv“ der „Deutsche Familienversicherung AG“ (DFV) ganz vorn (Note: 0,5). Es bietet durchgängig sehr gute Leistungen – ob bei Regel- oder Privatversorgung. Außerdem beteiligt sich die Versicherung an den Kosten für folgende Leistungen: Prophylaxe (auch professionelle Zahnreinigung), Kunststofffüllungen, Wurzelbehandlungen und Paradontosebehandlungen.
Mit der Note 1,0 folgen beim Vergleich von Finanztest folgende Anbieter:
- DFV (Tarif: ZahnSchutzbrief Premium),
- Ergo Direkt (ZAB+ZAE+ZBB),
- Münchener Verein (571+572+573+574) und
- Neckermann (ZAB+ZAE+ZBB+ZBE).
Der Vergleich der Zahnzusatzversicherungen nach Art der Lebensversicherung erbrachte ebenfalls zahlreiche Spitzenangebote. Häufig sehen die Bedingungen allerdings vor, dass der Versicherer (beispielsweise nach 2 Jahren) kündigen kann. Außerdem ist bei vielen Verträgen jederzeit eine Tariferhöhung möglich.
Mit der besten im Vergleich vergebenen Note 1,1 gingen mehrere Angebote über die Ziellinie:
- Allianz (Tarife ZahnBest/ZahnBest+ZahnFit),
- Central (VitaZ1),
- Debeka (EZ70plus),
- Deutscher Ring (ZahnTop),
- HanseMerkur (E/+EZT/ET+EZT+EZP),
- LVM (Dental-Plus),
- R+V (ZahnPremium/+ZV) und
- Signal (ZahnTop).
Wechsel kann sich lohnen
Beim Vergleich der aktuellen Zahnzusatzversicherungen stellte Finanztest fest: Die Angebote sind in den letzten Jahren besser geworden. Deshalb lohnt es sich, eine eventuell bestehende Police mit sehr guten Neuangeboten zu vergleichen. Mitunter lässt sich viel Geld sparen. Auch eine Höherversicherung kann sinnvoll sein. Wer einen Tarifwechsel beim bisherigen Anbieter vornimmt, hat Vorteile: Wartezeiten und Leistungsbegrenzungen gelten nur für die zusätzlichen Leistungsanteile, die der neue Vertrag vorsieht.
Tarife von Zahnzusatzversicherungen variieren stark in den Leistungen
Eine Zahnzusatzversicherung ist sinnvoll, darin sind sich Experten einig. Wer keine hat, kann plötzlich vor einem finanziellen Desaster stehen: Bei Zahnarztrechnungen kommen Kassenpatienten schnell auf ein paar tausend Euro Zuzahlungen. Mit dem richtigen Tarif in der Tasche können Patienten das verhindern.
Die gesetzliche Krankenkasse zahlt bei zahnärztlichen Behandlungen Festzuschüsse. Diese decken die Grundversorgung zum großen Teil ab, zum Beispiel Amalgamfüllungen oder einfache Brücken. Wer dauerhaftere Lösungen sucht, zum Beispiel ein Implantat mit einem Keramik-verblendeten Zahnersatz darauf, muss pro Zahn mit 2.000 bis 3.000 Euro rechnen. Die Kasse zahlt aber nur den pauschalen Brücken-Zuschuss von 387 Euro. Den gewaltigen Rest muss der Patient aus eigener Tasche bezahlen – es sei denn er hat eine gute Zahnzusatzversicherung.
Anforderungen an gute Tarife
Bei Zahnzusatzversicherungen liegen die besonderen Qualitäten eines Tarifs oft im Detail. Wenig Leistungsausschlüsse und großzügige Leistungsobergrenzen sind eine wichtige Voraussetzung. Premiumtarife umfassen in der Regel auch Extras wie Inlays und Implantate. Aber Vorsicht: In den ersten Jahren nach Vertragsabschluss sind die Leistungen oft eingeschränkt. Aufwändige Behandlungen können dann – trotz Versicherung – richtig teuer werden.
Generell gilt bei der Auswahl des Tarifs: Die Zahnzusatzversicherung sollte so viel wie möglich von den Restkosten abdecken, die der Patient – nach der Leistung der Krankenkasse – selbst tragen muss. Deshalb ist es wichtig, wie viel Prozent die Versicherung übernimmt – und wovon!
100-Prozent-Falle
Mit einem Tarif, der 80 oder 90 Prozent der Zahnarzt-Rechnung übernimmt, sind Kunden in der Regel gut bedient. Werden nur 50 oder 60 Prozent übernommen, kostet der Tarif zwar weniger, aber der Eigenanteil steigt entsprechend. Eine fällige Zuzahlung beträgt dann vielleicht 3.000 Euro statt 700 Euro und ist für einen Durchschnittsverdiener nur schwer zu stemmen.
Bei einer Leistung von „100 Prozent“ ist Vorsicht geboten: Oft sind 100 Prozent des Kassenanteils gemeint. Das bedeutet im Klartext, dass die Versicherung lediglich 100 Prozent auf den Kassenzuschuss gibt, ihn also verdoppelt. In der Regel lohnt sich das nicht, da die Kassenzuschüsse nicht gerade üppig ausfallen.
Beispiel: Wer statt einer Amalgamfüllung ein Keramik-Inlay möchte, muss mit rund 600 Euro Kosten rechnen. Die Kasse gibt ihren Festzuschuss dazu, das sind 45 Euro. Bei einer Verdoppelung dieses Betrags durch die Versicherung blieben immer noch 510 Euro, die aus eigener Tasche zu bezahlen sind.
Professionelle Zahnreinigung ist bei Zahnzusatzversicherung kein Muss
Viele Tarife werben mit der Übernahme von Kosten für professionelle Zahnreinigung. Dieses Argument verliert aber zunehmend an Schlagkraft: Immer mehr gesetzliche Krankenkassen profilieren sich mit eingeschlossenen Extras, zu denen häufig auch die professionelle Zahnreinigung gehört. Für einen Vergleich von Zahnzusatzversicherungen ist diese Leistung deshalb nur noch von geringer Bedeutung.
Unabhängige Experten können die Leistungsstärke einzelner Tarife am besten einschätzen, da sie mit der Materie täglich zu tun haben. Deshalb sollte man als Verbraucher nicht nur selbst Tarife vergleichen, sondern auch einen objektiven Fachmann hinzuziehen.