Zum Thema Vorsorge und Finanzen gehört selbstverständlich auch die Geldanlage. Wer sein Geld richtig anlegt, kann nicht nur fürs Alter sparen und vorsorgen, sondern sich auch allgemeine kostspielige Wünsche erfüllen, wie eine ganz besondere Reise, ein Eigenheim oder das absolute Wunschauto. Bei uns erfahren Sie die Grundlagen und was Sie über Geldanlagen, Konten, Finanzen und finanzielle Vorsorge wissen sollten.
Konten und Kreditkarten
Am Anfang stehen die verschiedenen Kontoarten. Es gibt weitaus mehr Kontoarten als das bekannte Girokonto oder Tagesgeldkonto. Auch bei Kreditkarten gibt es eine größere Vielfalt als viele Menschen vermuten. Hier erklären wir Ihnen kurz, welche Kontoarten es gibt und was Sie dabei beachten sollten.
Girokonto — Was ist wichtig?
Das Girokonto ist sicherlich die bekannteste und verbreitetste Kontoart. Über Ihr Girokonto wickeln Sie Ihren normalen Zahlungsverkehr ab. Sie können mit der EC-Karte Geld abheben und in Geschäften bezahlen. Auch für Ihre monatlichen Zahlungen wie Miete, Stromkosten, Handyvertrag, Internetanschluss usw. brauchen Sie ein Girokonto.
Ein Girokonto zu führen ist so etwas wie ein Grundrecht in Deutschland. Selbst in der ärgsten finanziellen Schieflage können Sie ein Girokonto eröffnen, wenngleich es in so einem Fall gewisse Auflagen gibt, wie zum Beispiel der Verzicht auf Einräumung eines Dispokredits.
Bei einem Girokonto sollten Sie zunächst auf die Kontoführungsgebühren an. Vielleicht denken Sie, dass die Zinsen der wichtigste Aspekt bei einem Girokonto sind? Dann liegen Sie leider falsch, in Zeiten der Niedrigzinsen spielen die Girozinsen kaum mehr eine Rolle. Wichtiger ist, dass das Konto möglichst wenig kostet.
Bei den Kosten sollten Sie nicht nur auf die Kontoführungsgebühren schauen, sondern auch auf mögliche Kosten für Überweisungen, Geldabhebung im Ausland und den Dispozins. Während Sie mit dem Girokonto aufgrund der niedrigen Zinsen kein Vermögen ansparen können, können Sie mit dem Dispokredit viel Geld verlieren, denn die Zinsen dafür sind teilweise enorm hoch.
Wenn bei einem Girokonto eine kostenfreie Kreditkarte dabei ist, ist das ein gutes Argument für das Konto, zumindest, wenn die Kreditkarte nicht nur im ersten Jahr kostenfrei ist oder andere versteckte Kosten lauern. Selbst wenn Sie im Alltag keine Kreditkarte benötigen, schadet es heutzutage nicht eine zu besitzen, zum Beispiel für die bequeme und schnelle Bestellungen im Internet oder auch bei Reisen in Ausland.
Tagesgeldkonto
Das Tagesgeldkonto ist zum Geld sparen geeignet, vor allem zum Ansparen. Die Zinsen sind im Schnitt deutlich höher als die eines Girokontos. Besonders gut zum Sparen eignet es sich, weil es nicht für den täglichen Zahlungsverkehr geeignet ist. Sie bekommen keine EC-Karte für Ihr Tagesgeldkonto. Dadurch kommen Sie auch weniger in Versuchung, das gesparte Geld spontan auszugeben, da Sie es zu erst auf das Girokonto transferieren müssten.
Trotzdem kommen Sie jederzeit an Ihr Geld. Für ein Tagesgeldkonto benötigen Sie ein Girokonto, welches nicht bei der Tagesgeldbank geführt werden muss, bei dem Sie Ihr Tagesgeldkonto eröffnen möchten. Sie können jederzeit Geld von Ihrem Tagesgeldkonto auf Ihr Girokonto zurücküberweisen und es anschließend ausgeben bzw. anderweitig umschichten.
Das Tagesgeldkonto eignet sich sehr gut zum Sparen von kleineren Beträgen. Wenn am Monatsende regelmäßig 50 Euro über sind, können Sie einen Dauerauftrag einrichten, der dieses Geld auf das Tagesgeldkonto überweist. Sollten doch mal unerwartete Ausgaben anfallen, können Sie das Geld einfach wieder zurückbuchen. Vor Jahren konnte Sie durchaus bis zu 4% auf Ihr Tagesgeld bekommen, die Zeit sind jedoch spätestens seit der Finanzkrise dabei.
Festgeld- / Anlagekonto
Ein Festgeld- bzw. Anlagekonto ist gut geeignet, wenn Sie langfristig sicher Geld anlegen möchten bzw. es nicht benötigen. Die Zinsen liegen meist im Schnitt klar über denen eines Tagesgeldkontos. Dieser Bonus hat natürlich auch seinen Preis. Das Geld ist während der Laufzeit nicht verfügbar. Sie haben das Geld zwar, aber da es fest angelegt ist, kommen Sie erst nach Ablauf der vereinbarten Zeit wieder dran. Sie können übrigens mehrere Festgeldkonten bei unterschiedlichen Banken und mit unterschiedlichen Laufzeiten anlegen.
Anders als ein Tagesgeldkonto ist ein Festgeldkonto nicht geeignet, um ein finanzielles Polster anzusparen, auf welches Sie im Notfall direkt zugreifen können. Wenn sich Ihre finanzielle Situation bessert, zahlen Sie z.B. einen gewissen Betrag auf ein Festgeldkonto ein und erhöhen den Betrag, der regelmäßig auf das Tagesgeldkonto überwiesen wird.
So kann Ihr angespartes Geld eine Zeit lang für Sie arbeiten und zeitgleich sparen Sie wieder ein finanzielles Polster an. Ihr Geld ist, wie beim Tagesgeldkonto übrigens auch sicher angelegt, das Verlustrisiko ist somit sehr gering. Die Banken der Europäischen Union müssen laut Gesetz zur Einlagensicherung für jedes Tagesgeld- und Festgeldkonto 100.000 Euro zurücklegen. Sollte die Bank Insolvenz anmelden, bekommen Sie Ihr Geld garantiert zurück, zumindest bis zum Wert von 100.000 Euro.
In der aktuellen Zinslage sollte man auf jeden Fall vorsichtig sein, wie lange man sich fest an die sehr geringen Zinsen binden möchte. Das kann als Kreditnehmer sehr lukrativ sein, aber weniger als Geldanlage.
Mietkautionskonto
Kennen Sie das Mietkautionskonto? Falls nicht, sind Sie damit nicht alleine, denn diese Kontoart ist vielen Menschen noch unbekannt. Wenn Sie eine Wohnung mieten, müssen Sie dafür in der Regel mehrere Monatsmieten als Kaution hinterlegen. Bei den meisten Vermietern geschieht das in bar gegen eine Quittung.
Das Mietkautionskonto richten Sie bei einer Bank ein und verpfänden es an Ihren Vermieter. Das Geld gehört ihm nicht, er kann das Geld also nicht ausgeben oder veruntreuen. Am Ende des Mietverhältnisses ist mit dem Vermieter zu klären, ob er noch Ansprüche geltend macht, wie zum Beispiel Reparaturen von Wohnungsschäden.
Bei einer Barkaution kann der Vermieter in so einem Fall einen Teil der Kaution einbehalten, was häufig zum Streit führt. Wenn Sie ein Mietkautionskonto haben, können Sie eventuelle Streitigkeiten rechtzeitig klären. Teilt der Vermieter der Bank mit, dass alles in Ordnung ist, bekommen Sie die Kaution inklusive Zinsen entweder zurücküberwiesen oder sie nutzen es für die Mietkaution Ihrer neuen Wohnung.
Kreditkarten
Kreditkarten können das Leben erleichtern. In Deutschland ist die EC-Karte weiter verbreitet. Nicht jedes Geschäft, welches Kartenzahlung anbietet, bietet auch Zahlung per Kreditkarte an. Aber spätestens im Ausland sind Sie wahrscheinlich froh, eine Kreditkarte zu besitzen, denn in den meisten Ländern sind sie genau so verbreitet wie EC-Karten.
Versuchen Sie mal, in Deutschland einen Kaffee mit Kreditkarte zu bezahlen. Kleinunternehmen bieten das meist nicht an und auch bei größeren Ketten gibt es häufig einen Mindestbetrag, ab dem Kreditkartenzahlung akzeptiert wird. In Ländern wie Frankreich ist das anders, dort können Sie Ihren Kaffee in den meisten Fällen auch schnell mit der Kreditkarte bezahlen und brauchen nicht immer Bargeld mit sich zu führen.
Wenn Sie im Ausland Geld abheben, wird dafür meist eine Gebühr fällig, zumindest außerhalb Europas. Mit einer Kreditkarte finden Sie weltweit etliche Automaten, an denen Sie ohne Zusatzgebühren Geld abheben können. Sie müssen nichtmals selbst im Ausland sein, um von einer Kreditkarte zu profitieren. Wenn Sie etwas von außerhalb Europas im Internet bestellen, werden Sie höchstwahrscheinlich eine Kreditkarte benötigen, da kauf auf Rechnung, Überweisung oder Bankeinzug nur selten möglich ist.
Bei der Kreditkarte sollten Sie auf die Jahresgebühren achten. Manche Kreditkarten bieten auch Vorteile wie eine Reiserücktrittsversicherung. Wenn sich solche Leistungen für Sie lohnen, können Sie auch eine Kreditkarte mit Gebühren beantragen. Ansonsten kommt es vor allem auf die Zahlungsbedingungen an.
Die meisten Direktbanken bieten die Möglichkeit, die Kreditkarte wie eine EC-Karte zu benutzen. Das bedeutet, dass jeder Einkauf per Kreditkarte direkt in Ihrem Kontoverlauf sichtbar ist. Dadurch kann es nicht passieren, dass Sie hier und da etwas mit der Kreditkarte kaufen und am Monatsende mit einer unerwartet hohen Rechnung konfrontiert werden.
Wenn Sie Angst haben, sich doch zu verschulden, können Sie auch eine Prepaid-Kreditkarte nehmen. Prepaid-Kreditkarten sind meistens gebührenfrei und haben den Vorteil, dass Sie sie nicht überziehen können. Sie überweisen Geld von Ihrem Girokonto auf Ihr Kreditkartenkonto und können mit der Kreditkarte nur den überwiesenen Betrag bezahlen. Eine Überziehung ist nicht möglich. So eine Kreditkarte ist zum Beispiel auch praktisch, wenn Sie nur gelegentlich etwas aus dem Ausland bestellen und dafür eine Kreditkarte benötigen. Sie überweisen einfach den zu zahlenden Betrag und lassen ihn von der Kreditkarte wieder abbuchen.
Wertpapierdepot
Ein Wertpapierdepot benötigen Sie, wenn Sie bereit sind, beim Sparen ein gewisses Risiko einzugehen. Möchten Sie zum Beispiel Geld in Aktien oder Investment-Fonds anlegen, benötigen Sie dafür ein Wertpapierdepot. In diesem Depot werden Ihre Investitionen verwaltet. Wertpapierdepots kosten sehr wenig, manche Banken, vor allem Direktbanken, bieten diese Depots auch gebührenfrei an.
Wichtiger als die Jahresgebühren sind die Transaktionsgebühren. Normalerweise werden für jede Transaktion, also zum Beispiel für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, Gebühren erhoben. Wenn Sie viel spekulieren und Wertpapiere ankaufen und schnell wieder abstoßen, können diese Gebühren Ihre Rendite deutlich senken. Hier wäre es gut, lieber mehr für das Depot zu bezahlen und dafür bei den Transaktionsgebühren zu sparen.
Sie können derartige Investitionen auch simulieren, um zu sehen, ob Sie überhaupt der Typ dafür sind. Es gibt zahlreiche Anbieter von Musterdepots. Mit einem Musterdepot handeln Sie an der Börse wie mit einem richtigen Wertpapierdepot. Der Unterschied ist natürlich, dass das Musterdepot rein virtuell funktioniert. Sie sehen alle Börsenkurse in Echtzeit und können beliebig kaufen und verkaufen, alles mit virtuellem Geld. Ihre Handlungen haben keine Konsequenzen, Sie erwirtschaften keine Gewinne, können aber auch kein Geld verlieren.
Sie sollten nur bedenken, dass ein Musterdepot zum Zocken verleitet, denn gibt ja kein Risiko, wenn man mal eben Aktien im Wert von 5.000 Euro kauft. Im Idealfall erwirtschaftet man schnell einen Gewinn. Verliert die Aktie aber stark im Wert, macht das ja nichts, denn es war ja nicht Ihr echtes Geld. Solches Verhalten sollte beim realen Wertpapierdepot nur mit viel Erfahrung an den Tag gelegt werden, denn dort bedeutet ein Verlust den tatsächlichen Verlust Ihres Geldes.
Konto für Selbstständige
Als Selbstständiger oder Freiberufler sollten Sie ein eigenes Konto für Selbstständige einrichten. Natürlich können Sie Ihre Geschäfte auch über Ihr Girokonto abwickeln, jedoch dürften Sie weder an der Buchführung noch an der Steuererklärung Ihre Freude haben, da Sie sämtliche Kontobewegungen dem geschäftlichen oder dem privaten Bereich zuordnen müssen. Da ist es viel einfacher, für den geschäftlichen Zahlungsverkehr ein eigenes Konto einzurichten.
Ein Girokonto für Selbstständige ist gelegentlich auch kostenlos erhältlich und für Kleinbetriebe oder Unternehmensgründer eine gute Wahl. Etwas teurer ist dagegen das Geschäfts- oder Firmenkonto. Dieses bietet einen größeren Leistungsumfang. Notwendig ist es aber nur, wenn Sie diese Leistungen auch wirklich nutzen, da es den größeren Leistungsumfang nicht kostenlos gibt.
Geldanlage & Vorsorge
Mit einem Festgeld- oder Tagesgeldkonto können Sie ohne großes Risiko Geld sparen und fürs Alter vorsorgen. Ihr Geld ist bis zu einem Betrag von 100.000 Euro sicher. Allerdings hat diese Sicherheit auch einen Nachteil, nämlich den, dass die Erträge relativ gering sind. Mit der richtigen Geldanlage können Sie mit der Zeit tatsächlich ein kleines Vermögen anhäufen, und das teils mit nur sehr geringem Risiko.
Zum Thema Geldanlagen sei vorweg gesagt, dass es keine risikofreie Anlageform gibt. Wenn jemand eine solche kennen würde, würde er sie vermutlich auch niemandem verraten. Es gibt aber Anlageformen, die ziemlich sicher sind und in die Sie Ihr Geld auch ohne Wirtschaftsstudium anlegen können. Allerdings sei festgehalten, dass es auch hier keine Garantien gibt. Jedes Investment birgt immer auch ein Risiko, welches im schlimmsten Fall den Totalverlust bedeuten kann. Bevor Sie Ihr Geld anlegen, informieren Sie sich bitte ausführlich über die einzelnen Anlagenformen und setzen Sie nicht alles auf eine Karte. Selbst eine super sicher erscheinende Anlage kann zu Verlusten führen.
Legen Sie Ihr Geld dagegen breit gestreut an, also in unterschiedliche Fonds oder Anlageformen, reduzieren Sie das Risiko, denn wenn eine Investition zu Verlusten führt, ist dies halb so schlimm, wenn fünf andere Investitionen eine gute Rendite erwirtschaften, wobei es eben auch möglich ist, dass alle Investitionen zu Verlusten führen. Das Risiko ist nun mal immer gegeben. Daher empfehlen wir hier erneut, zunächst ein kostenloses Musterdepot auszuprobieren.
ETF / Indexfonds & Sparpläne
ETF ist die Abkürzung für „Exchange-traded fund“, also börsengehandelten Fonds. Wenn Sie in Investmentfonds investieren, investieren und riskieren Sie damit Ihr Geld direkt. Indexfonds hingegen werden an der Börse gehandelt. Ein Indexfonds bildet einen Börsenindex ab, zum Beispiel den DAX. Dabei handelt es sich um ein Abbild des Fonds.
Was kompliziert klingt ist eigentlich ganz einfach: Sie investieren Ihr Geld nicht direkt in die Unternehmen, sondern in den Fonds. Wenn Sie in den Indexfonds investieren, erwerben Sie eine bestimmte Menge Anteile davon. Der Indexfonds selbst funktioniert passiv, was bedeutet, dass kein teurer Fondsmanager dahinter sitzt, der den Fonds aktiv managt und quasi in Echtzeit auf die Aktienkurse reagieren muss.
Die Kosten von Investitionen in Indexfonds sind daher ziemlich gering. Auch das Risiko ist verhältnismäßig gering. Das Anlagegeld des Fonds wird breit gestreut und in die darin enthaltenen Unternehmen investiert. Kurzzeitige Kurseinbrüche einzelner Unternehmen verlieren daher in der Masse an Bedeutung.
Die Geldanlage ETF ist gut für die langfristige Geldanlage geeignet. Die beste Methode ist ein ETF-Sparplan. Mit einem Sparplan legen Sie regelmäßig Geld an, ähnlich wie bei einem Tagesgeldkonto, auf welches Sie monatlich einen gewissen Betrag per Dauerauftrag überweisen.
In einen ETF zahlen Sie regelmäßig immer eine festgelegte Summe ein. Dadurch sind Kursschwankungen ein zu vernachlässigendes Problem. Sollten die Kurse steigen, steigt auch der Wert eines jeden Anteils. Sinkt der Kurs, werden auch die Anteile günstiger. Die regelmäßigen Investitionen führen dazu, dass Sie einen Monat mal mehr und einen anderen Monat etwas weniger Anteile erwerben. Im Endeffekt zahlen Sie einen Durchschnittswert. Von daher gibt es keinen falschen Zeitpunkt, um in einen ETF zu investieren. Kursabfälle können sogar positiv sein, da Sie dann günstig Anteile kaufen, die bei einem späteren Anstieg im Wert steigen.
Sie investieren das Geld auch in Anteile von Anteilen. Im Klartext bedeutet das, Sie müssen keine ganzen Anteile zum vollen Preis erwerben müssen. Angenommen, Sie legen monatlich 50 Euro an. Bei niedrigen Kursen erwerben Sie vielleicht 1,89 Anteile, bei hohen Kursen nur 0,7. Die Anteile werden summiert, es spielt keine Rolle, ob und welche Anteile Sie zu welchem Preis gekauft haben. Es zählt stets der aktuelle Börsenwert des Fonds. Ihre Anteile entsprächen nach den beiden ersten Käufen folglich 2,59 Teile zum aktuellen Fondswert.
Viele Banken, vor allem Direktbanken, bieten Fondssparpläne an. Sie können zwischen vielen unterschiedlichen Sparplänen wählen und natürlich auch in mehrere ETF investieren, um das Risiko noch breiter zu streuen. Manche Banken bieten auch kostenlose Sparpläne an, was bedeutet, dass keine Transaktionsgebühren anfallen. Eventuelle Gebühren sind hier in der Regel recht niedrige Fixgebühren. Dadurch ist es egal, wie viel Geld Sie investieren, es wird immer nur diese Gebühr berechnet. Bei anderen Fonds berechnen die Banken meist eine anteilige Gebühr, sodass die Gebühren steigen, je mehr Geld Sie anlagen möchten.
Besonders gut als Geldanlage geeignet sind diese Indexfonds auch, da sie vollkommen flexibel sind. Die Sparraten können online stets geändert werden. Verschlechtert sich Ihre finanzielle Situation, können Sie die Sparraten verringern oder aussetzen. Verbessert sie sich, können Sie auch Ihre Sparraten erhöhen.
Außerdem ist das Geld nicht im eigentlichen Sinne fest angelegt. Sie müssen sich nicht langfristig festlegen, sondern können jederzeit zusätzliche Anteile kaufen oder eigene Anteile wieder verkaufen. Somit können Sie wann immer Sie wollen Geld aus dem Fonds abziehen. Die Order wird in der Regel gleich gültig, sodass Sie nicht wochenlang auf das Geld warten müssen. Üblicherweise ist das Geld innerhalb von zwei Werktagen auf dem Depotkonto verfügbar.
Eine Empfehlung sind thesaurierende Indexfonds. Thesaurierend bedeutet, dass sämtliche Gewinne aus dem Fonds direkt wieder investiert werden. Es werden dadurch nämlich keine neuen Anteile erschaffen, sondern die Anteile steigen im Wert, da ja das Gesamtvermögen des Fonds steigt. Mit der Zeit stellt sich zudem ein Zinseszins-Effekt ein und Ihre Anteile steigen automatisch im Wert (oder sinken, wenn der Wert des Fonds dauerhaft nach unten rutscht).
Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin
Gold gilt seit jeher als die solideste Währung der Welt. Gold war nicht nur in der Antike als Zahlungsmittel heiß begehrt, auch heute noch ist die Faszination, welche das glänzende Edelmetall ausstrahlt, ungebrochen. In der modernen Zeit lässt sich nach wie vor beobachten, wie die Goldankäufe steigen, wenn es an den Börsen heiß her geht. Gold ist daher nach wie vor eine der sichersten Krisenwährungen, die es gibt.
Der Vorteil von Gold ist, dass es als reales Zahlungsmittel verwendet werden kann. Anders als bei Aktien oder Fonds erstehen Sie mit dem Kauf von Gold einen physischen Gegenwert. Der Preis orientiert sich natürlich an Angebot und Nachfrage und ist daher marktüblichen Schwankungen unterworfen. Im Gegensatz zu einem Unternehmen kann Gold jedoch nicht pleitegehen. Gold ist und bleibt immer da. Investiertes Geld ist nur verloren, wenn die Menschheit das Interesse an Gold verliert.
Das ist allerdings sehr unwahrscheinlich, denn Gold ist eine begrenzte Ressource, welche immer schwieriger zu fördern ist, da sich die bekannten großen Vorkommen dem Ende zuneigen. Und was immer seltener wird, wird immer begehrter, vor allem, da es nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch in der Industrie dringend benötigt wird.
In der jüngsten Vergangenheit konnte man beobachten, dass das Interesse an Gold als Krisenwährung eher steigt als sinkt. Beispiele sind die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA oder die Wahlkampfphase zur Brexit-Abstimmung. Weltweit haben Investoren Geld von den Börsen abgezogen und es in Gold angelegt.
Ihr Geld können Sie ganz einfach in Gold anlegen. Klassische Anlageprodukte sind Goldmünzen und Goldbarren. Beides können Sie bei zertifizierten Händlern und online erwerben. Sie müssen nur unbedingt die Seriosität des Anbieters prüfen. Ein lokaler Händler sollte zum Beispiel ein Mitglied des Berufsverbands des deutschen Münzfachhandels E.V. oder eines vergleichbaren Berufsverbands ist.
Online können Sie Gold ebenfalls erwerben. Wichtige Aspekte, um einen guten Online-Shop zu erkennen, sind Zertifikate wie TÜV oder Trusted-Shops, mehrere Zahlungsmethoden, leicht auffindbares Impressum inkl. AGBs, telefonische Beratung, mehrere Zahlungsmethoden, ein großes Angebot lieferbarer Münzen und Barren sowie eine regelmäßige Preisaktualisierung. Idealerweise sollte es sich um Reingold handeln, also Gold mit einem Reinheitsgrad von mindestens 999/1000.
Wenn Sie Gold wieder verkaufen möchten, erhalten Sie den aktuellen Marktwert des Goldes. Hierbei geht es nach Gewicht und Reinheit. Wenn Sie nicht gerade eine seltene Münze in hervorragendem Zustand verkaufen, spielt der ideelle Wert keine Rolle. Sammler zahlen für so etwas gerne mehr als den Marktpreis, aber so einen Käufer müssen Sie erstmal finden. Das bedeutet auch, dass Sie nicht unbedingt gleich reich sind, wenn Sie vielleicht schönen Schmuck aus Echtgold von Ihrer Großmutter geerbt haben. Der Goldankäufer wird die Reinheit und das Gewicht des Goldes bestimmen und den aktuellen Ankaufspreis bezahlen. Die Geschichte und die Form des Goldes sind in so einem Fall für den Käufer irrelevant.
Da die Münzprägung teurer ist als die Produktion von Goldbarren, bekommen Sie bei Münzen für das gleiche Geld weniger Gold als bei Barren. Bei Goldbarren gilt, dass kleinere Barren vom Gewicht her teurer sind als große Barren, da es schließlich einen größeren Aufwand bedeutet, zehn kleine Barren herzustellen als einen großen.
Mit einer schönen Münzsammlung haben Sie aber mehr fürs Auge. Es ist doch einfach schön, sich die Münzsammlung immer wieder anzusehen und mit Nachkäufen zu vergrößern. Sie sollten dabei aber in jedem Fall mit Ihrer Hausratversicherung in Kontakt treten. Bei einer einzigen kleinen Münze wird es wahrscheinlich keine Probleme geben, aber eine Sammlung mehrerer Münzen müssen Sie anmelden und ggf. einen entsprechend höheren Beitrag zahlen, ansonsten stehen Sie nach einem Einbruchdiebstahl im wahrsten Sinne des Wortes mit leeren Händen da.
Ebenso verhält es sich mit anderen Edelmetallen wie Silber oder Platin. Silber ist, wie auch Platin, sehr begehrt, auch in der Industrie. Genau wie Gold sind die Silbervorkommen auf der Erde begrenzt. Silber hat den Vorteil, dass es günstiger ist als Gold. Wenn Sie eine wertvolle Münzsammlung anlegen möchten, bekommen Sie für das gleiche Geld deutlich mehr Silber- als Goldmünzen.
Alternative Geldanlagen
Haben Sie eine besondere Leidenschaft? Vielleicht können Sie damit sogar fürs Alter vorsorgen. Gemeint sind alternative Geldanlagen wie Wein, Uhren, Whisky oder Comics. Solche Geldanlagen sind etwas für Kenner und Liebhaber des Fachs. Wenn Sie sich mit Vorliebe für Wein interessieren, gemeint ist damit nicht die reine Funktion als Getränk, sondern die Geschichte, Herkunft, die verschiedenen Weinsorten etc., können Sie Ihre Leidenschaft als Geldanlage nutzen.
So mancher Wein erzielt Preise, bei denen ein Normalverdiener nur noch irritiert mit den Ohren schlackert. Tatsächlich steigen gute Weine nicht selten sogar ziemlich schnell an Wert. Das bedeutet nun nicht, dass Sie in den nächsten Supermarkt fahren sollten, um ein paar Kisten Wein zu kaufen, damit Sie sich im Alter keine finanziellen Sorgen zu machen brauchen. Herauszufinden, welche Weine wertvoll werden können, ist eine kleine Kunst und kann für Liebhaber äußerst interessant sein.
Wein ist ein Produkt, dessen Qualität sich ständig ändert. Jeder Jahrgang eines Weins schmeckt unterschiedlich, selbst wenn die Trauben aus ein und demselben Weingut stammen. Gute Jahrgänge können gutes Geld bringen. Ein Vorteil von Wein als Konsumgut ist, dass es mit der Zeit immer weniger Flaschen davon gibt. Wein kann nämlich aus genannten Gründen nicht nachproduziert werden. Sind die Trauben einmal aufgebraucht und die letzte Flasche abgefüllt, kann neuer Wein nur aus neuen Trauben hergestellt werden, und diese schmecken nun mal etwas anders als die des Vorjahres.
Ähnlich ist es auch mit Whisky oder Whiskey. Die Schreibweise ist übrigens landesabhängig. Enthält der Landesname in Landessprache den Buchstaben „e“, wird „Whiskey“ verwendet. Anderenfalls wird das edle Getränk „Whisky“ genannt. Wenn Sie beim nächsten Einkauf vielleicht deutschen „Whisky“ sehen, zögern Sie bitte mit einem Korrekturaufruf, denn wie so oft in der Geschichte, gibt es einen deutschen Sonderweg. In Deutschland wird ausnahmsweise trotz des „e“ „Whisky“ verwendet.
Wein und Whisky verlieren nicht an Wert, denn es gibt immer nur eine begrenzte Menge und man hat einen physischen Gegenwert in der Hand. Eine Garantie für eine Wertsteigerung gibt es aber auch nicht. Sollte ein edler Tropfen auch nach Jahren nicht teurer verkauft werden können, kann man sich immer noch einen schönen Abend bereiten und das Getränk in Ruhe mit Freunden genießen.
Weitere alternative Wertanlagen sind zum Beispiel Comics, Sneaker oder Schallplatten. Eigentlich kann man mit allem, was es nur begrenzt gibt, eine Art der Altersvorsorge aufbauen. Allerdings ist das Risiko so hoch, dass es sich nur für absolute Kenner eignet. Wer sich aber als solcher bezeichnet und ein Liebhaber der Sache ist, kann versuchen, aus seinem Hobby irgendwann Kapital zu schlagen. Zur Absicherung im Sinne einer Altersvorsorge sind solche alternativen Geldanlagemöglichkeiten nicht zu empfehlen. Hierfür sollten Sie sich eher an die risikoärmeren Geldanlagen mit kalkulierbareren Risiken halten.
Kreditvergabe an Privatpersonen
Kennen Sie Kreditportale wie Smava oder auxmoney? Auf solchen Portalen können Menschen selbst dann Kredite aufnehmen, wenn sie von der Bank keinen Kredit oder einen zu sehr schlechten Konditionen bekommen würden. Das Geld wird von Privatpersonen zur Verfügung gestellt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Sie Kredite an Privatpersonen vergeben können.
Jetzt denken Sie sich möglicherweise etwas wie „Warum sollte ich jemandem Geld leihen, dem nicht mal eine Bank Geld leiht?“. Die Frage ist natürlich berechtigt, die Bedenken schwinden aber meist schnell, wenn man sich mit dem System befasst. Als Kreditnehmer melden sich die Nutzer bei dem Portal an. Das Portal prüft die finanzielle Situation der Interessenten. Manche Personen bekommen zum Beispiel einfach keinen Kredit, weil sie einen alten negativen Schufa-Eintrag haben, ansonsten aber eine sehr gute Bonität haben.
Die Portale ermitteln das Risiko anhand der aktuellen Werte. So müssen Kreditnehmer ihr Einkommen nachweisen und eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung vorlegen. Hinzu kommt, dass ein deutsches Girokonto ebenso existieren muss wie ein Hauptwohnsitz in Deutschland. Zu Ihrer Sicherheit und der des Kreditnehmers, können keine Kredite aufgenommen werden, bei denen die Tilgungsraten nicht aufzubringen wären. Wer bilanzbereinigt pro Monat 100 Euro über hat, kann keinen Kredit mit einer Rate von mehr als 100 Euro aufnehmen. Um ein wenig Spielraum zu lassen liegt die maximale Rate in diesem Fall üblicherweise bei weniger als 100 Euro.
Die angemeldeten Kreditnehmer können auf dem zugehörigen Kreditmarktplatz ihre Kreditwünsche einstellen. So ist es denkbar, dass jemand eine Anfrage erstellt welche lautet „Benötige 3.000 Euro um den Fuhrpark meines Malereibetriebs zu erweitern“.
Wenn Sie sich an einem Kredit beteiligen möchten, registrieren Sie sich als Kreditgeber. Dazu müssen Sie ein Anlegerkonto bei der Partnerbank der Vermittlungsplattform einrichten, was üblicherweise komplett gebührenfrei ist. Auf dieses Konto überweisen Sie den Betrag, den Sie investieren möchten. Der Clou ist, dass Sie nicht gezwungen sind, einen Kredit alleine zu finanzieren. Wenn Sie zum Beispiel 100 Euro auf das Anlagekonto einzahlen, können Sie das Geld in kleinen Schritten frei verteilen. Sie können die ganzen 100 Euro in einen Kredit investieren oder aber auch 50 Euro in einen Kredit und je 25 Euro in zwei weitere.
Das gibt Ihnen die Möglichkeit, das Risiko breit zu streuen. Angenommen, Sie beteiligen sich mit 50 Euro an dem Kreditwunsch des Malermeisters. Dann wird dieser Betrag auf Ihrem Anlegerkonto eingefroren. Kommen die 3.000 Euro in einem bestimmten Zeitraum zusammen, zieht die Bank das Geld ein und überweist dem Kreditnehmer die gewünschte Summe. Sollte das Geld nicht zusammenkommen, wird der Betrag wieder freigegeben und kann anderweitig angelegt werden.
Vorteilhaft ist für den Kreditnehmer, dass er sicher sein kann, dass er das zugesagte Geld auch wirklich bekommt. Für Sie als Kreditgeber hat das den Vorteil, dass Sie nicht zu viel versprechen können, indem Sie versehentlich mehr Geld investieren, als sie tatsächlich haben. Der Kredit wird über die Partnerbank des jeweiligen Portals abgewickelt. Der Kreditnehmer bezahlt seine Tilgungsraten an die Bank zurück, selbstverständlich inklusive Zinsen.
Sie selbst müssen sich um nichts weiter kümmern. Sobald eine Rate bezahlt wird, teilt die Bank das Geld anteilsmäßig auf die Kreditgeber auf und überweist es auf die jeweiligen Anlagekonten. Sie bekommen demnach ab der ersten Rate regelmäßig Geld samt Zinsen zurück und müssen nicht warten, bis der Kredit abgezahlt ist. Rechtlich verhält es sich damit wie bei einem normalen Bankkredit. Fallen Zahlungen aus, gibt es ein Mahnverfahren. Sollten die Raten nicht geleistet werden, wird der restliche Kreditbetrag an ein Inkassounternehmen verkauft, welches sich um die Eintreibung kümmert. In diesem Fall bekommen Sie Ihren Anteil an der Verkaufssumme ausgezahlt.
Weiterhin ist für beide Seiten positiv, dass nur das Portal weiß, wer sich das Geld leiht und wer es gibt. Kreditnehmer und Geldgeber sind gegenseitig komplett anonym. Sie sehen nur grundlegende Daten wie den Kreditwunsch, die gewünschten Konditionen und die Risikoeinstufung des Kreditnehmers. Personenbezogene Daten wie Adresse, Telefonnummer, Name oder Email-Adresse bleiben anonym. Dadurch ist es nicht möglich, dass ein Kreditnehmer auf Sie zukommt, um nachzuverhandeln. Positiv für ihn ist, dass Sie Ihren Anteil nicht sofort zurückfordern können. Die Kreditkonditionen sind für beide Seiten dauerhaft bindend. Falls der Kreditnehmer seine Restschuld mit einer Einmalzahlung begleicht, bekommen Sie natürlich entsprechend Ihren Anteil inklusive Zinsen direkt weitergeleitet.
Die meisten dieser Portale verfügen über eine Möglichkeit der automatischen Geldanlage. Sie können Ihr Geld somit wie mit einem Sparplan anlegen, indem Sie regelmäßig Geld auf das Anlagekonto überweisen. Die Software übernimmt für Sie die Kreditvergabe, wobei Sie natürlich einstellen können, in welche Kredite automatisch investiert werden soll. Sie können also zum Beispiel einstellen, dass kein Geld für Kredite ab einer bestimmten Risikoklasse bereitgestellt wird.
Schön hieran ist, dass auch eingenommenes Geld gleich wieder angelegt werden kann. Wenn Sie beispielsweise angeben, dass Sie automatisch 25 Euro für Kredite einer bestimmten Risikoklasse oder mit einer gewissen Maximalhöhe anlegen möchten, erledigt die Software das automatisch auch mit dem eingenommenen Geld aus den Tilgungsraten. Sie können nur das Geld verlieren, welches Sie in die jeweiligen Kredite investiert haben. Sollten Sie die Überweisungen stoppen, wird die Software das Konto nicht überziehen, sondern weiterhin nur mit dem Geld arbeiten, welches darauf vorhanden ist.
Automatisch sparen: Vermögen aufbauen, ganz nebenbei
Was Sie hier zu lesen bekommen wird kein leeres Versprechen sein nach dem Motto „lehnen Sie sich zurück und in ein paar Jahren sind Sie reich“. An dieser Stelle geht es um Tipps, mit dem Sie im Alltag ganz nebenbei Geld sparen können. Gemeint ist nicht Geld sparen im Sinne von Hausmarken-Cola statt Coke, Pepsi, Sinalco und Co zu kaufen. Dass Sie mit Verzicht auf Markenprodukte Geld sparen können, wissen Sie ja mit Sicherheit.
Hier geht es darum, immer wieder Kleinbeträge anzusparen oder einfache Sparpläne einzurichten. Die meisten Menschen möchten ja sparen, aber es fehlt dann irgendwie doch der Elan, sich hinzusetzen und einen Vermögensplan zu erstellen. Mit den nachfolgenden Tipps und Tricks geht das ganz einfach. Nehmen Sie sich doch einfach vor, den nächsten verregneten Sonntagnachmittag dafür zu nutzen. Länger werden Sie bestimmt nicht brauchen.
Der erste Tipp lautet „aufrunden bitte“. Sie kennen das Prinzip vielleicht von der Supermarktkasse. Wenn das Geschäft an dem Programm teilnimmt, wird die Summe Ihres Einkaufs auf die nächsten 10 bis 50 Cent aufgerundet und dieses Geld geht an Bedürftige und Hilfsorganisationen. Möglicherweise bietet Ihre Bank eine Finanzsoftware. Ansonsten können Sie sicher auch eine unabhängige Finanzsoftware verwenden. Der Tipp geht so:
Sie legen in der Software fest, wie viel Sie aufrunden möchten, zum Beispiel auf den nächsten glatten Eurobetrag oder auf die nächsten fünf Euro. Wenn Sie dann etwas mit Ihrer EC-Karte bezahlen, überweist die Software den Restbetrag automatisch auf ein Konto Ihrer Wahl, beispielsweise Ihr kostenloses Tagesgeldkonto. Sie kaufen für 13,60 Euro ein. Abgebucht werden zum Beispiel 15 Euro, von denen die übrigen 1,40 Euro auf Ihrem Tagesgeldkonto landen.
1,40 Euro ist nun keine Summe die schmerzt, aber auch keine, die sich als Vorsorge eignet. Nun nutzen Sie Ihre EC-Karte ja regelmäßig für alltägliche Einkäufe und so weiter. Wenn jedes Mal nur ein kleiner Betrag abgezwackt wird, kommt in wenigen Monaten bereits ein nennenswerter Betrag zusammen. Diese Summe vergrößert sich mit jeder Zahlung und Zinsen bekommen Sie auf das Geld auch noch. In ein paar Jahren können so locker mehrere Tausend Euro zusammenkommen.
Verzetteln können Sie sich damit nicht, denn sollte es doch mal zu knapp werden mit dem Geld, kommen Sie an Ihr gespartes Geld jederzeit ran. Sie sollten auch verfügen können, dass die Sparautomatik nur bis zu einem bestimmten Betrag aktiv ist. Sind beispielsweise nur noch 200 Euro auf Ihrem Konto, zahlen Sie nur noch den tatsächlichen Betrag und keinen Cent auf Ihr Tagesgeldkonto.
Eine weitere gute Idee ist, überschüssiges Geld automatisch auf ein Sparkonto zu überweisen. Nehmen wir einfach mal einen Betrag von 200 Euro. Diesen möchten Sie am Ende jedes Monats mindestens auf Ihrem Konto haben. Definieren Sie dies als Untergrenze, können Sie mit der richtigen Software einrichten, dass am letzten Tag des Monats das gesamte Geld auf ein Sparkonto überwiesen wird, natürlich abgesehen von den 200 Euro. Ist am Monatsende weniger Geld drauf, passiert nichts. Sind aber noch 300 Euro drauf, legen Sie die 100 Euro automatisch an.
Das hat auch einen psychologischen Effekt, denn Sie beginnen den Monat stets mit einem Maximalbetrag, nämlich Ihrem Einkommen plus maximal 200 Euro. Dadurch leben Sie automatisch sparsamer, denn Sie denken bestimmt zweimal drüber nach, bevor Sie etwas kaufen, was Sie eigentlich gar nicht zwingend benötigen. Der bekannte Effekt „Ach diesen Monat ist ja noch so viel übrig, dann kauf ich mir nächsten Monat einfach mal Produkt XY“ bekommt einen klaren Dämpfer. Müssen Sie sich das Geld erst vom Tagesgeldkonto auf Ihr Girokonto überweisen, überlegen Sie es sich nochmal, ob Sie das Produkt wirklich haben möchten, oder ob es sich nur um einen möglichen Impulskauf handeln würde.
Beide Tipps lassen sich hervorragend mit zuvor genannten Vorsorgemöglichkeiten kombinieren. Wenn Sie Ihr gespartes Geld breit streuen, können Sie vielleicht eine noch höhere Rendite erzielen. Lassen Sie ihr „überschüssiges“ Geld aus dem vorherigen Beispiel doch einfach verteilen. Beträge bis zu einer bestimmten Höhe landen auf dem Tagesgeldkonto. Alles was darüber hinausgeht, kann automatisch auf ein Anlagekonto oder in einen ETF investiert werden.
Einerseits kann jede Anlagemöglichkeit floppen und zu Verlusten führen. Andererseits gibt es mehr Rendite, wenn alle Anlagen gut laufen und sollte nur eine nicht so gut laufen, bleiben immer noch die Gewinne der anderen Anlagen.
Doch egal wie breit Sie das Risiko streuen, Verluste sind immer möglich. Die hier genannten Anlagemöglichkeiten wie zum Beispiel der Indexfondssparplan, sind für die langfristige Geldanlage gedacht. Das Risiko ist verhältnismäßig gering, aber es ist definitiv da. Wenn Sie Ihr Geld anlegen, handeln Sie auf eigene Gefahr. Sie sollten sich auch niemals blind auf Tipps verlassen. Der Finanzmarkt ist unvorhersehbar. Auch mit sorgfältig ausgesuchten Plänen kommen Sie nicht umhin, Ihre Finanzen stets im Blick zu behalten. Sie sollten die Entwicklungen regelmäßig, einmal im Monat oder Quartal, auswerten und wenn nötig, entsprechend reagieren.